Ein Anorak für den kalten Winter

Ein Anorak für den kalten Winter

Als es im Oktober langsam kälter wurde, da passte der Tochter noch die Jacke vom letzten Winter (die hatten wir vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt bekommen – eins der sehr, sehr wenigen nicht selbstgenähten Kleidungsstücke der Tochter).

Aber im Dezember wurde die Jacke allmählich doch etwas knapp – vor allem an den Ärmeln. Also musste dringend Ersatz her (ein zusätzlicher Overall steht auch noch auf der To-Sew-List).

Schon seit einem Jahr hatte ich vor, mal einen Anorak zu nähen, weil ich den einfach so süß finde. Da ich gerade auch passenden Stoff da hatte, war das jetzt also der perfekte Zeitpunkt. Und so ist der Anorak sogar noch kurz vor Weihnachten fertig geworden.

Genäht habe ich ihn aus kuscheligem Fleece Fynn von Stoffversand4you, Winterschlaf Jersey von Tidöblomma (Dvala Mint und Trollskog Rot) und Nicky-Resten zum Füttern.

Unter der dekorativen Lasche am Bauch verbirgt sich eine sehr praktische Reißverschlusstasche.

Damit es richtig schön kuschelig ist (also überall aus den zwei Stofflagen Fleece + Nicky besteht), aber trotzdem der ziemlich langweilige Nicky nicht großartig zum Vorschein kommt, habe ich mir an einigen Stellen ein paar Tricks ausgedacht.

Im Bereich des Nackens habe ich z. B. einfach eine Art Beleg aufgesteppt, damit man dort den gleichen Stoff sieht wie in der Kapuze (die Kapuze ist tatsächlich als einziges Schnittteil nur mit Jersey gefüttert, da die Tochter eh meist noch eine Mütze unter der Kapuze trägt).

Außerdem habe ich noch einen kleinen Aufhänger mit eingenäht. Das finde ich immer sehr praktisch (vergesse es aber meistens).

Bei den Ärmeln habe ich die linke Stoffseite des Nickys verwendet, die ist nämlich viel rutschiger. So lassen sich die Ärmel leichter anziehen. Im unteren Bereich habe ich dann noch auf den Nicky, roten Trollskog-Jersey aufgenäht, damit man beim Aufkrempeln der Ärmel nur den Jersey sieht.

Beim unteren Vorderteil habe ich den Jersey zusätzlich mit Fleece gedoppelt, damit dort der Wind nicht zu sehr durchpfeift. Dadurch hatte meine Nähmaschine allerdings arg zu kämpfen beim Zusammennähen des unteren und oberen Vorderteils.

Neun bis elf Stofflagen und davon mehrfach Fleece und Nicky – da gab es schon einige Fehlstiche. Ich habe dann einfach mehrmals drübergenäht, damit es wirklich hält. Und das empfohlene Absteppen habe ich mir gespart. Das wäre sicherlich eine Katastrophe geworden.

Das Nähen war also stellenweise etwas tricky und ich habe mich auch ein paar mal gefragt, warum ich nicht gleich eine richtige Jacke genäht habe. Zum schnellen An- und Ausziehen ist eine Jacke ja eigentlich doch praktischer. Gerade wenn es mal schnell mit dem Auto irgendwohin geht und die Jacke oder der Anorak nur auf dem Weg zum Auto getragen wird.

Aber naja, süß sieht es ja auf jeden Fall aus. Und warm ist der Anorak sicherlich auch. Ich hatte mich noch an den Anorak-Post von quergenäht erinnert und das obere Vorderteil direkt so zugeschnitten, dass die Knopfleiste weiter überlappt als im Original. So bleibt es im Halsbereich kuschelig warm.

Die Knöpfe habe ich aus Fimo geknetet, da ich keine großen passenden Knöpfe in meinem Vorrat hatte.

Das Bündchen an Saum und Kapuze ist übrigens tomatenrotes Bündchen vom Stoffonkel. Das passt perfekt zum roten Trollskog.

Auf den Rücken gab es noch eine Applikation mit reflektierender Folie. Damit es nach ein wenig mehr aussieht, habe ich die Folie auf eine Applikation aus farbigem Stoff aufgebügelt.

Nach Weihnachten habe ich dann noch eine Beschmützt von Nemada genäht.

Eigentlich brauchte die Tochter zwar wirklich nicht noch eine Mütze, aber ich hatte so große Lust, eine richtig winterliche Bommelmütze zu nähen, da konnte ich einfach nicht widerstehen, noch eine zum Anorak Passende zu nähen.

Ein paar der Fotos sind dann bei den ersten Laufradversuchen entstanden (das Laufrad gab es vom Weihnachtsmann und seitdem geht die Tochter nicht mehr ohne ihr Laufrad raus).

Die Lenkertasche hat übrigens auch der Weihnachtsmann genäht. Die Stoffe hatte er wohl aus meinem Regal stibitzt, hihi.

Nein, nein, da die Tochter ja noch nicht mitlesen kann, darf ich euch ja verraten, dass ich die Tasche nach dem Tutorial von lybstes angefertigt habe – mit ein paar kleinen individuellen Änderungen.

Und nun ist es eigentlich schon wieder viel zu spät geworden für diesen Blogpost. Im Moment klappt es einfach mit dem abendlichen Vorbereiten von Blogbeiträgen so gar nicht ... aber vielleicht sieht der ein oder andere von euch ja diesen Blogbeitrag trotz ungewöhnlicher Uhrzeit und eher ungewöhnlichem Wochentag ...

Eure
Kristina

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6 Kommentare

Hallo Kristina,
das ist ja eine tolle Jacke, die du da genäht hast! Ich wollte dich nochmal nach einer genaueren Anleitung für die unteren Ärmel fragen. Ich bin noch Nähanfängerin und kann es mir noch nicht ganz herleiten, wie du das gemacht hast. Ich freue mich auf deine Antwort, auch wenn es jetzt schon eine Weile her ist.
Liebe Grüße,
Sophie

Sophie
uuuunglaublich schön geworden! und du hast so viele details so zauberhaft verarbeitet – ein Traum! ach, ich freue mich schon auf dein nächstes zauberwerk ;)! lg katrin
eulin
Ein wunderschöner Anorak! Ich bin sprachlos! Schnitt, Passform, Farben, Stoffe! Ein Traum!

Liebe Grüße
Wica
Ludowica
Na klar finde ich deinen, egal wann du schreibst ;-)
Das Outfit ist wieder mal super süß geworden. die Idee für die Ärmelaufschläge muss ich mir mal merken.
LG Verena
Xawam
Ein toller Anorak ist da entstanden! Und deinen Trick mit dem Jersey an den Innenärmelenden ist wirklich fuchsig:)
Ich hätte nur Angst, dass es bei dem weiten Schnitt unten rum doch noch von unten reinzieht…
Ich freue mich immer, wenn die Jacken des Buben unten ein Gummi drin haben, damit ich es schön fest ziehen kann ;-)
Die Idee mit den selbstgerechten Knöpfen gefällt mir auch gut! (Hast du schon mal gemacht, oder?)
Liebe Grüße
Iggy
Anonym

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